Freitag, 29. November 2013

Gastbeitrag von Barbara: Biberle

Weiter geht's mit den schönen Gastbeiträgen und einem süßen Beitrag von Barbara. Ja, schöner Name! ;-)

Das ist das spannende an dieser Aktion: Barbaras Blog Meine süsse Werkstatt hatte ich wohl schon mal gesehen, aber bei meiner Vorliebe für Süßes darf ich mich da nicht ständig rumtreiben... Ich hatte es also aus den Augen verloren und jetzt gleich in meine Leseliste aufgenommen. "Ein Blog rund ums Backen, Tortendekoration und noch mehr Süßkram" - so lautet der Untertitel und der lässt einem schon das Wasser im Munde zusammen laufen.

Barbara bloggt seit Anfang dieses Jahres und hat schon 150 Schleckereien online. Aufgewachsen in einer Familie, in der Samstags immer Kuchen gebacken wurde, wollte sie schon als kleines Kind Bäcker werden. Warum das nicht geklappt hat, lest Ihr hier (klicken!).


Mit ihrer Ankündigung hat Barbara mich neugierig gemacht:
"Ich mache heute mit meinen Mädels "Biberle" (Marzipan in Lebkuchen "verpackt"), und daraus einen Beitrag für dich. Die dürften den wenigsten bekannt sein, dürfen bei uns aber seit über 20 Jahren (schon bei meiner Mutter) nie fehlen. Ich glaube, das wäre das richtige für Dich."
Genau. Barbara schätzt mich richtig ein! Eine gewisse Verbundenheit gibt es ja schon durch den Namen. Und verständigen könnten wir uns glaube ich dialektmäßig auch sehr gut. Aber Biberle kannte ich noch nicht. Da ich Marzipan und Lebkuchen mag, ist das natürlich optimal. Danke, Barbara! :-)

Aber genug der Vorrede, ab jetzt redet meine Namensvetterin:

Hallo, ich bin auch eine Barbara und vertreibe ich mir meine Zeit normalerweise in meiner süssen Werkstatt.

Da meine Weihnachtsbäckerei erfahrungsgemäß etwas ausartet, war meine Namensvetterin von der Spielwiese so nett, und räumt bei sich ein Plätzchen für meine Plätzchen frei.

Mitgebracht habe ich Biberle. Außerhalb unserer Familie habe ich die noch nirgends fertig gebacken gesehen, nur ganz selten mal ein Rezept. Aber dafür hat sie bei uns schon meine Mutter gemacht und vielleicht ändert sich das jetzt ja auch.

Eigentlich handelt es sich um Marzipan, dass in einen Mantel aus Lebkuchenteig eingebacken wird.

Der Lebkuchenteig selbst ist roh etwas schlecht handzuhaben, da er etwas fest und krümelig ist.  Wenn sich gar kein zusammenhängender Teig bildet oder der sich nicht ausrollen lässt, einfach noch einen Teelöffel Wasser oder Öl dazugeben und unterkneten.

Das Ganze wird wie alle Lebkuchen nach dem Backen zuerst  wie alle Lebkuchen sehr hart. Wenn man eine Scheibe frisches Brot oder einen Apfelschnitz für 2 bis 3 Tage mit in die Keksdose legt, werden sie aber ziemlich schnell schön weich. Oder man lässt sie einfach einen Tag offen auf dem Kuchengitter liegen, dann werden sie bei mir durch die Luftfeuchte auch schon etwas weicher.

Ich habe etwas nachgeforscht, woher der Name kommt, da bei uns im Schwäbischen "Biberle" eigentlich "kleine Küken" bedeutet. Allerdings habe ich nur herausgefunden, dass es sich um ein traditionelles Gebäck aus der Ostschweiz handelt.


==========REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel: Biberle
Kategorien: Backen, Plätzchen, Gewürze, Marzipan
Menge: 1 Rezept

Zutaten

H LEBKUCHENTEIG
125GrammFlüssiger Honig
75GrammBrauner Zucker
2Essl.Öl
200GrammMehl
1geh. TLBackpulver
2Teel.Lebkuchengewürz
H FÜLLUNG
300GrammMarzipanrohmasse; ca.

Quelle

Rezept von Barbara
http://www.meinesuessewerkstatt.de/
Erfasst *RK* 28.11.2013 von
Barbara Furthmüller

Zubereitung

Honig, Zucker und Öl in einen kleinen Topf geben und bei mittlerer Hitze auf dem Herd unter Rühren so lange erwärmen (nicht kochen!), bis sich der Zucker aufgelöst hat.

Die Mischung wieder abkühlen lassen.

Mehl mit Backpulver und Lebkuchengewürz mischen und in eine Schüssel geben. Ein Kuhle formen und dort den abgekühlten Honig hineinschütten.

Alles zu einem festen Teig verkneten (falls das nicht geht, noch 1 TL Wasser oder Öl zugeben).
Den Teig mindestens 30 Minuten abgedeckt ruhen lassen, dann auf wenig Mehl zu einem Rechteck von ungefähr 24 x 28 cm Kantenlänge ausrollen. Dieses Rechteck in 4 Streifen mit jeweils 24 x 7 cm schneiden.

Die Marzipanmasse in 4 gleich große Stücke teilen und jeweils eine ungefähr 24 cm lange Rolle daraus formen. Die Lebkuchenstreifen nur ganz leicht mit Wasser bepinseln, jeweils ein Rolle Marzipan darauf legen und diese dann mit dem Teig fest umschließen. Um das ganz zu stabilisieren, die entstandenen Rollen unter leichtem Druck mit den Händen noch ein bisschen hin und her rollen (so wird die Oberfläche schöner, die Rolle aber auch etwas länger, also nicht zu viel).

Im Anschluss den Ofen auf 180°C vorheizen und 2 Bleche mit Backpapier auslegen.

Die Rollen wie auf dem Bild in trapezförmige Ecken mit ungefähr 1,5 cm auf der langen Seite schneiden (oder mit der Teigkarte abstechen, die Rollen sollten dazu auf der "Naht" liegen, falls diese noch sichtbar ist), auf den Blechen verteilen und in ungefähr 15 Minuten leicht goldbraun ausbacken.

Nach dem Abkühlen in Keksdosen (am besten aus Blech) aufbewahren.

Wenn man das Weichwerden beschleunigen will, eine Scheibe Brot oder ein Stück Apfel für 2 bis 3 Tage mit in die Dose legen (aber dann herausnehmen!) oder die Biberle einen Tag offen stehen lassen.
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Mehr über die Aktion Übern Tellerrand mit Links zu weiteren Gastbeiträgen auf anderen Blogs findet Ihr hier.

Übern Tellerrand

7 Kommentare:

  1. Also der Duden (ja auch der kennst sich mit Weihnachtsbäckereien aus :D):
    "wohl mundartliche Umformung des 1. Bestandteils von Pimpernuss; die Früchte werden auch zum Würzen von Backwerk verwendet"

    Obwohl ich Halbseckel bin hab ich noch nie von diesem Rezept gehört. Klingt sehr interessant :)

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  2. Jawohl, ein typisches Schweizer Geback. Bekannt ist der Appenzellerbiber mit Haselnuss oder Mandel gefüllt. Gibt es hier das ganze Jahr :/)
    Liebs Grüessli
    Irene

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  3. Die kenne und liebe ich aus meiner Jugend noch, sind super lecker.
    Wir Schwaben haben auch Bibberle (ich glaube die gibt's vor allem in Oberschwaben wenn ich mich noch richtig erinnere hat die meine Oma immer da gehabt). Die waren allerdings trockener und ohne Marzipan, wenn ich mich richtig erinnere (Tja, der echte Schwabe ist halt sparsam).

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  4. Himmlisch, ich spreche aus Erfahrung, habe sie vor ein paar Jahren auch mal gemacht - dieses Jahr will sich die Backlaune partou nicht einstellen. :-)

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  5. Ooh, Biberle mit Marzipan, was für eine grandiose Komposition, ich werde sie zum fressen gern haben, wenn ich sie gebacken habe, LG Claudia.

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  6. @torwen: Was der Duden alles weiß... ;-)
    Mich würde echt interessieren, woher das Wort stammt.

    @Irene: Danke, dann kommt das Rezept wohl wirklich aus der Schweiz. Die Deutschen machen dann aus allem Weihnachtsplätzchen... ;-)

    @Foodzeit Blogger: Hihi, die sparsamen Schwaben lassen das Marzipan weg. Dann ist's aber nur der halbe Genuss, denke ich...

    @kochpoetin: Ah, interessant, Du kennst die auch. Ich möchte die auch mal ausprobieren. Backlaune darf man nicht erzwingen! :-)

    @Claudia: Ich finde die Kombination auch total spannend, zumal ich beides mag. Viel Spaß beim Nachbacken! :-)

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  7. Da gestern mein Gastbeitrag bei Wolkenfee online ging istcer ja nun kein Geheimnis mehr ;-) denn mein Gastblog war eben solche Biberli, als typisches Schweizer Mitbringsel :-) jedoch mit hausgemachtem Zitronengras Marzipan. Was hab ich gelacht :-)

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